Der neue Telekommunikationsstandard „5G“ verspricht hyperschnelle Verbindungen (bis zu 20.000 Mbit / s), weniger Verzögerung oder „Latenz“ und die Möglichkeit, viele Geräte ohne Probleme mit dem Internet zu verbinden.
Von vielen als das Rückgrat der aufstrebenden digitalen Wirtschaft angesehen, sehen die Befürworter dies als wesentlich für miteinander verbundene Fabriken und als Grundlage für einen zunehmend autonomen Verkehr an. Andere befürchten die geopolitischen Risiken von 5G, wie in den jüngsten internationalen Auseinandersetzungen um in China hergestellte Huawei-Hardware und -Infrastruktur.
In jedem Fall hat Österreich beschlossen, an der Spitze zu stehen. Es könnte ein Game Changer sein. Am ehrgeizigsten ist der „A1 5Giganetz“, der am 25. Januar vom größten Telekommunikationsanbieter des Landes auf den Markt gebracht wird. Die Produkte sind ab dem 27. Januar erhältlich. Sie werden sich dem Konkurrenten Magenta anschließen, der kurz darauf im März 2019 eine Reihe von 25 lokalen 5G-Installationen auf den Markt brachte die Versteigerung der ersten Frequenzlizenzen. Der dritte Anbieter, Drei, experimentierte im Wiener Seestadt Aspern mit Pre-5G- und 5G-Technologie. Alle drei sind Pioniere in Europa.
Für die A1 5Giganetz werden insgesamt 129 Gemeinden 350 5G-Installationsstandorte beherbergen, beginnend mit Kitzbühel, einschließlich Wien, Linz, St. Pölten, Amstetten, Walisisch, Zell am See, Kaprun, Dornbirn, Bregenz, Graz, Leoben, Klagenfurt, Wolfsberg, Villach und Hermagor. A1 investiert jährlich rund 450 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung seiner digitalen Infrastruktur. Sobald A1 live ist, wird es das größte 5G-Netz des Landes geben, mit mehr als doppelt so vielen Stationen wie die Konkurrenznetze von Magenta und Drei zusammen. Fokus auf ländliche Regionen.
Die österreichische Regierung ist auch aktiv an der Verbesserung der digitalen Infrastruktur des Landes beteiligt. „Unser Ziel ist es, Österreich zu einer der führenden digitalen Nationen in Europa zu machen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am 22. Januar. „Dies erfordert eine landesweite Breitbandversorgung in ganz Österreich. Wir wollen, dass insbesondere ländliche Gebiete von dieser Entwicklung profitieren. “ Das Projekt ist eindeutig ein Punkt des Stolzes für die neue Regierung. Und die Ministerin für Digitalisierung und Wirtschaft, Margarete Schramböck, konnte nicht anders, als einen Vergleich anzustellen, der in der Alpenrepublik sicherlich gut funktioniert: „Das schlechteste Netzwerk in Österreich ist besser als das beste Netzwerk in Deutschland“, erklärte sie.
In Bezug auf die digitale öffentliche Verwaltung liegt Österreich an dritter Stelle in der EU und bietet unter anderem die „Digital ID-Plattform“ an, die bis Ende des Jahres verfügbar sein soll. Dieses Pilotprojekt ermöglicht es den Bürgern, ihre Führerscheine, Registrierungspapiere oder Personalausweise auf ihren Smartphones zu speichern. Schramböck möchte außerdem einen „digitalen Aktionsplan“ vorstellen, der einen „digitalen Masterplan für den Bildungssektor“ und ein Registrierungsinstrument für neu akkreditierte Lehrstellen im digitalen Sektor enthält. Lokale digitale Botschafter Es besteht auch eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden, denen ein sogenannter „Digi-Botschafter“ zugewiesen werden soll, d. H. Eine Person, die für die digitalen Agenden der Gemeinden verantwortlich ist.
Dies steht im Einklang mit dem traditionellen Fokus Österreichs, frühzeitig erhebliche Beträge für die Infrastruktur in ländlichen Regionen auszugeben, was durch die föderalistische Verfassung und die starke lokale Identität gefördert wird. "Ich möchte keine Verlierer der Digitalisierung, weder in der Gesellschaft noch in der Wirtschaft", betonte Schramböck. Sie sieht ein besonderes Bedürfnis, Rentner einzuholen, damit auch sie „zu den digitalen Gewinnern gehören können“. Das Programm der Regierung umfasst auch Maßnahmen zur Digitalisierung der Geschäftstätigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Nach Angaben der Regierung sind in Österreich bereits 24.000 Unternehmen digital und beschäftigen mehr als 300.000 Mitarbeiter. In der neuen konservativ-grünen Regierung wird Elisabeth Köstinger, Ministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, den Ausbau des Breitbandinternets und des 5G-Netzes überwachen.
Wie ihre Kollegen betonte Köstinger das Potenzial neuer Technologien, um die Lücken zwischen Stadt und Land zu schließen, und nannte das Internet „die Frachtroute des 21. Jahrhunderts“, indem sie Beschäftigungsmöglichkeiten und „Telearbeit“ überall dort zugänglich machte, wo Sie leben. Ob das 5G-Netz in den kommenden Jahren dem Hype gerecht werden kann, bleibt abzuwarten, aber so oder so ist Österreichs Zukunft entschieden breitbandig.